Portrait Carl-Peter Buschkühle

Carl-Peter Buschkühle

Vita
Carl-Peter Buschkühle, Prof. Dr. (*1957). Studium der Kunst, der Philosophie und der Erziehungswissenschaften in Paderborn, Wuppertal und Köln. 1986 – 2000 Lehrer für Kunst und Philosophie am Gymnasium der Benediktiner in Meschede, seit 1989 zugleich Lehrbeauftragter für Kunstwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal. 1996 Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit zur Kunst als Kunstpädagogik bei Joseph Beuys. 2006 Habilitation zur künstlerischen Bildung in der Medienkultur. Seit 2000 Professor für Kunstpädagogik, zunächst an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, seit 2007 an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. 1997 – 2003 Gründungsmitglied der kontextbezogen arbeitenden Künstlergruppe ‚Das künstliche Gelenk‘ (Wuppertal, Köln). Seit 2004 multimediale künstlerische Arbeit. Ausstellungen im In- und Ausland, Werke im privaten und öffentlichen Besitz. Wissenschaftliche Arbeit in den Schwerpunkten künstlerische Bildung und philosophische Ästhetik. Seit 2015 Vorsitzender des European Regional Council der InSEA (International Society of Education through Art).

Abstract

Bild als Bildung

Der Begriff der Bildkompetenz wird zu kurz gedacht, wenn darunter kunstdidaktisch die Fähigkeit zu kritischem, historisch vertieftem, Selbstbestimmung förderndem Umgang mit Bildern verstanden wird. Bild ist grundsätzlicher zu denken. Ästhetische Theorie, Kognitionsforschung und Neurobiologie lehren uns, dass uns die Welt überhaupt nur als Bild gegeben ist. Weltbild- und Selbstbildfähigkeit zu schulen, kann demzufolge als grundlegende Anforderung an eine künstlerische Bildung gelten. Das Künstlerische ist in diesem Kontext als anthropologische Grundkategorie zu fassen – es geht um die Befähigung zur Kunst der Lebensgestaltung, biographisch wie gesellschaftlich. Dafür gilt es, in der Bildung alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren. In kritischem Bezug zu rationalistisch orientierten Lehr- und Lernformen erforscht die Theorie künstlerischer Bildung die Eigenschaften künstlerischen Denkens als umfassende Mobilisierung unserer Fähigkeiten zur Bilderzeugung, mithin zur Konstruktion von Wirklichkeit. Spielerisch, jenseits des Ernstfalls des Lebensalltags, konzentriert in der experimentellen Auseinandersetzung mit einem Thema unternimmt eine künstlerische Kunstpädagogik in der Form des künstlerischen Projektes den Versuch, eine solche Bildung zu leisten. Der Vortrag wird anhand von Praxis-Beispielen die Frage verfolgen, ob und inwiefern künstlerische Projektarbeit Bildfähigkeit als existentielle, disziplinenübergreifende Erzählfähigkeit übt und dabei wesentliche Eigenschaften künstlerischen Denkens schult.

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Fr 18:30 - 19:15
Vortrag